Unsere Online-Veranstaltungsreihe „Europa vor der Wahl“ ging am 06. Dezember mit Blick auf die Baltischen Staaten weiter. Zugeschaltet aus Riga war unserer Kollege Oliver Morwinsky, Leiter des Länderbüros Baltische Staaten.

Zu Beginn machte Herr Morwinsky die Individualität Estlands, Lettlands und Litauens deutlich.

Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurde direkt die Rolle der Sicherheit und der NATO-Mitgliedschaft der drei Staaten angesprochen. Morwinsky informierte hierbei über die Verstärkung der NATO-Ostflanke. 

Die Folgen des Krieges verdeutlichte er anhand von Jahresprognosen bezüglich der jeweiligen Verteidigungshaushalte. Eine weitere Folge sei zudem die Wiederausrufung des Wehrdienstes in Lettland ab Beginn 2024.

Im Zuge der Kriegsthematik verglich Morwinsky zudem die Anteile der russischen Minderheiten mithilfe einer Grafik. Deutlich wurde, dass die russische Minderheit in Estland und Lettland mehr als ein Viertel betragen würde und sie sich hier jeweils im Osten der Länder aufhalten würden.

Er erläuterte, dass nicht alle Pro-Russland oder Pro-Ukraine wären, sondern, dass sich die Meinungen hier auch durchaus unterschiedlich seien.

Mit Blick auf die Europawahl im nächsten Jahr zeigte Morwinsky uns, wie sich die Zustimmung zu Europa in den letzten Jahren veränderte und verglich hierbei Angaben aus den Jahren 2005, 2015 und 2022. Alle drei Staaten zeigten sich sehr Pro-europäisch.

Auch die Digitalisierung war ein Thema, welches nicht außenvor gelassen werden konnte, und so erklärte Morwinsky, dass eigentlich nur Estland Spitzenreiter der Digitalisierung sei und wie dies möglich wurde.

Die anschließende Diskussionsrunde zeigte reges Interesse, auch bezüglich beispielsweise der Parteienlandschaft in den einzelnen Ländern.